Urlaub Kroatien Hvar 2005
Schon im 4.Jhd. war Hvar als antike Kolonie Pharos bekannt, entstanden in der Bucht der Stadt Starigrad, heute Hafenstadt für die Autofähre. Hvar, die größte Siedlung der gleichnamigen Insel, ist ein malerisches Städtchen, durch dessen Gassen und Plätze das Leben fließt. Viele Künstler und Kreative fühlen sich durch das charmante und lebendige Flair angezogen und inspiriert. Hvar ist administratives und touristisches Zentrum, beliebtes Ausflugsziel, sowie bevorzugter Anlaufhafen für Segler, Yachten und Kreuzfahrtschiffe. Wie eine Bühne schließt sich dem Hafenbecken der Marktplatz an. Er wurde 1575 von den Venetiern erbaut und ist bekannt als der schönste und größte Hauptplatz Dalmatiens. Der Platz ist umsäumt von alten Häuserfassaden, der Kirche San Marco, dem alten Glockenturm, der Stephanskathedrale sowie der Ruine eines spätgotischen Prunkpalastes. So entsteht ein Bild, das deutlich von der Handschrift der Venetier geprägt ist. Über dem Arsenal wurde das Hvarer Theater errichtet, es ist das erste öffentliche Theater Europas. Auf jedem Schritt, den du entlang der vielen kleinen Gässchen und Treppchen gehst, trittst du auf Jahrhunderte, die hier vorbeigezogen sind, auf Völker, die bedeutende Denkmäler und Kunstwerke hinterlassen haben, aber auch die Spuren großer Eroberer und Abenteurer, genialer Baumeister und furchtloser Seeleute sind sichtbar und spürbar... Vom Hafen aus kannst du entlang der Gassen bis zur alten Burg aufsteigen, um den herrlichen Blick auf die alten Dächer und die vorgelagerten " Pakleni Otoci " (Hölleninseln) zu genießen. Das mediterrane, das ganze Jahr über milde Klima, kristallklares Meer und noch im September Wassertemperaturen von 22 bis 25 Grad, sowie die üppige Vegetation duftender Pflanzen machen Hvar zu einer so begehrten und elitären Destination.
Essen in der Bucht Mostir auf der Insel Scedro 
Da die Insel Scedro nur mit dem Schiff zu ereichen ist, freue ich mich immer wieder, wenn Heinz und Brunni uns zum Fischessen zum Mostir mitnehmen. Da Freunde von Heinz und Brunni ebenfalls ein Boot hatten, haben diese Erika und Herbert mitgenommen. So sind wir letztendlich mit 8 Personen losgerauscht. Als allererstes wurde in der kleinen Bucht bei Mostir geankert, und Heinz und ich haben das Essen bestellt. Fisch, Salat, selbst gemachtes Brot, Käse, Sardellen, Weißwein (in großen Mengen), Wasser, Palatschinken usw. Das Bestellen hörte gar nicht auf.
Die Bucht MOSTIR befindet sich an der Nordseite der Insel Šcedro. Der Name Šcedro leitet sich vom altslawischen Wort Šcedrota (lieblich) ab, ein Hinweis auf die Schönheit der beiden nördlichen Buchten Veli Porat und Mostir. In römischen Zeiten hieß die Insel Tauris, während der österreichischen Verwaltung wurde sie Torcola genannt. Das hier von den Dominikanern im 11. - 15. Jahrhundert erbaute Kloster ist noch heute in den teilweise gut erhaltenen Ruinen erkennbar. Ende des 18. Jahrhunderts verließen die Dominikaner nach dem schweren Erdbeben in Dubrovnik und vermutlich auch wegen häufiger Piratenüberfälle die Insel. Die Wasserversorgung war durch einen Brackwasserbrunnen, der noch immer in Verwendung steht, gesichert. Zusätzlich wurde Regenwasser, wie auch heute noch, in Zisternen gesammelt. An der Außenmauer der kleinen Hütte in unmittelbarer Meeresnähe sieht man noch einen Rundbogen, der früher als Altar für die in der Bucht ankernden Seeleute diente.
Die Familie Kordic ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts auf der Insel ansässig und die einzige Familie, die fast ganzjährig auf der Insel wohnt. Sie lebt vom Fischfang und baut Wein, Gemüse und Oliven an. Die von Steinmauern umgebenen Weingärten, Olivenhaine und Felder wurden in mühevoller Arbeit mit einfachen Werkzeugen von Pave Kordic sen. und seiner Frau Ljubica vor dem 2. Weltkrieg angelegt. Deren Sohn Stjepko und seine Söhne sind nun die hier wohnhaften Siedler.
Nachdem wir in einer Badebucht schwimmen waren, sind wir dann hungrig zum Essen aufgelaufen. Um es vorweg zu nehmen: Hier stimmte Preis und Leistungsverhältnis leider nicht mehr. Das Essen war lecker, aber da noch 2 Personen mit einem Schiff nachkamen, waren die Portionen für 10 Personen, insbesondere die Fischmenge, sehr gering. Ich glaube nicht, dass ich hier nochmals hinfahre. Aber schaut euch die Bilder selbst einmal an. Die Portion Fisch hätte ich in früheren Zeiten mit 2 Liter Wein dazu alleine gegessen.
Essen bei DIONIS in Vlaka, auf Sveti Klement
Vlaka erreicht man mit dem eigenen oder einem gemieteten Boot. Wir sind mit Erika und Herbert, Dankeschön, mit ihrem Tuckerbötchen dorthin gekommen. Langsam, ruhig und genügsam.
Vor   dem   Essen   ging   es   dann   zuerst   einmal   zum   Baden   in   die Backofenbucht.
Danach ging es ab zum Essen zu Dionis. Für mich mit das Beste, was Hvar und Umgebung an Essen zu bieten hat.
Wie der Raum, der vollkommen in seine intakte natürliche Umgebung eingebunden ist, so sind auch die Gerichte: Auf den ersten Blick fast naturbelassen, mit nur wenigen Gewürzen abgeschmeckt und verfeinert, sind sie dennoch ein Hochgenuss. Der Blick schweift zuerst über die Felder und den Weinberg, der sich vom Restaurant über eine sanfte Anhöhe bis zum einige hundert Meter entfernten Meer und zur Solina-Bucht erstreckt. Dann schwenkt er zum offenen Meer bis zur zehn Meilen entfernten, genau gegenüberliegenden Insel Vis, deren Silhouette gut zu erkennen ist
Bootsfahrt nach Sveti Klement, Essen bei Tonci
Die Vlaka erreicht man mit dem eigenen oder einem gemieteten Boot. Wir sind mit Heinz, Brunni, Margot, Joachim, Erika und Herbert dorthin gekommen. Dieses Mal mit 2 schnellen Booten.
Vorbestellen sollte man schon, denn sonst bekommt man nichts. Es haben schon andere Leute, z.B. Flavio Briatore mit seiner gesamten Crew, nichts zu Essen bekommen weil sie sich nicht angemeldet hatten. Sveti Klement, die größte der Paklinski-Inseln, hat trotz seiner zahlreichen Besucher immer noch unentdeckte Fleckchen. Sveti Klement hat ein unbekanntes Gesicht, ein stilles und intimes, wo das Leben in einem anderen Rhythmus abläuft, beinahe so wie in alter Zeit.
Vor dem Haus, wo rund dreißig Gäste Platz nehmen können, hat jedes Detail seinen Platz. Alle Familienmitglieder wetteifern miteinander, was Gepflegtheit und Ordnung angeht. Dass alle Blumen lieben, ist offensichtlich, vor allem Tonci ist ein großer Naturfreund. Er macht sich Sorgen um die Sauberkeit des Meeres, denn er befürchtet, dass die Bootstouristik die schönsten Buchten in verschmutzte und vergiftete Pfützen verwandeln könnte.
Und das Essen, nur vom Feinsten meine ich. Er ist Verfechter der Hausmannskost. „Gregada" (Fischeintopf) und Brodetto sind die beliebtesten Gerichte.
Der Fisch wird in den umliegenden Gewässern gefangen, das Gemüse stammt aus eigenem Anbau. Hier gibt es alle Früchte, die in einem mediterranen Gemüsegarten gedeihen: Artischocken, Puffbohnen, Erbsen, Zucchini, Tomaten, Kartoffeln, Paprikas, Honigmelonen. Dazu hausgemachten Wein und eigenes Olivenöl. Das war der frisch gefangene Fisch für 8 Personen
Und so sah der Fisch aus, nachdem er auf dem Grill mit herrlich riechenden Gewürzen auf der Platte Serviert wurde. Die Gerichte werden nach altbewährter Art zubereitet, die Gewürze nach Augenmaß zugegeben. Marie-Luisa, seine Frau, ist die perfekte Köchin für Brodetto, Polenta und Gemüsegerichte, und Tonci schafft es, neben seinen anderen Tätigkeiten am Grill zu stehen und den Fisch zu wenden
Bei ihm kann es durchaus geschehen, dass er seinen Gästen mitteilt, er habe nichts Besonderes anzubieten, weil der Tagesfang unbefriedigend gewesen sei. Und immer wird er Euch beim Aufbruch empfehlen, sich beim nächsten Mal rechtzeitig anzukündigen.
Und hier noch ein paar wirklich nette Eindrücke von Toncis Lokal
Essen auf Palmizana
Auf der anderen Seite der Insel liegt die Palmtöana-Bucht. Durchquert man den Kanal in Richtung Nordost, ist es nicht mehr weit bis zur Stadt Hvar.
Zu dem Zeitpunkt in dem wir das Restaurant besuchten, war frisch gefangener Thunfisch im Angebot. Lecker, zart und saftig. Natürlich habe ich dieses Gericht bestellt, dazu einen frischen Salat, ein paar Backkartoffeln, und einen halben Liter Heinecken Bier. Man möge mir als Kölner diese Blasphemie entschuldigen, aber ich hatte einen Brand wie ein Maurer und es war das erste mal das mir Heineckenbier geschmeckt hat.
PALMIZANA VON DER BESTEN SEITE
Essen bei Pauline
Pauline unsere Wirtin hatte Ulla, Erika, Herbert und mich in diesem Jahr zum Brodetto Essen auf ihrer Terrasse eingeladen. Brodetto, eine Art Fischsuppe, ist die älteste und beliebteste dalmatinische Speise. Und hier eines der vielen Brodetto Rezepte: Für die Zubereitung (für 4 Personen) braucht man 1,6kg verschiedene Fische (Drachenkopf, Meeraal, Straklen, Scampi), 2,5dkg Zwiebel, 1,5dcl Olivenöl, 20dkg Tomaten, 4dcl Weißwein, Salz und ein Lorbeerblatt. Die Zwiebel schälen und in Ringe aufschneiden, Öl dazu geben und goldgelb dünsten. Geputzte Fische in Stücke schneiden, auf die Zwiebel geben und mit Wein und Wasser übergießen. Tomaten, Lorbeerblatt und Salz beigeben. Das ganze auf starkem Feuer aufkochen. Allmählich die Temperatur verringern und etwa 40 Minuten köcheln. Dazu aßen wir Spagetti mit einer Muscheltomaten- sauce, und tranken dalmatinischen Wein. Das ganze war ein sehr schöner Abend mit Freunden, den ich sehr genossen habe. Dankeschön Pauline.
Das Ende vom Urlaub
Man findet im Internet immer wieder wunderschöne Bilder, Inspirationen, Momente, Dokumente etc. von Hvar. Ich möchte gerne meine eigenen Eindrücke vermitteln, das was mich interessiert und beeindruckt. Und so habe ich selbst ein paar wundervolle Bilder von HVAR mit meiner billigen Digitalkamera eingefangen.
Auf der Hafenmauer wurde auch schon einmal ein ganzer Thunfisch ausgenommen und verkauft. Eine recht blutige Angelegenheit, aber er war ja tot. Einen Fisch solcher Größe hatte ich noch nicht gesehen.
Und hier ein schickes, gemütliches Weinlokal in den Gassen von Hvar, KONOBA MENEGO. Zum Rotwein sage ich besser nichts. Der Weiße ist zum Essen durchaus trinkbar, der Wein wird über das Restaurant Dionis auf Sveti Clement bezogen.
Ich habe teuer, preiswert, gut und schlecht probiert (nach Hvarer Ansicht), aber "gut", war meines Erachtens nach keiner der Rotweine. Meistens wird er zu warm angeboten, aber die Hvarer oder Touris trinken ihn dann eben mit Eiswürfeln, Igittigitt. Eine der wenigen Ausnahmen war z.B. Zlatan Plenkovic. Zlatan Plenkovic entwickelte sich recht schnell zu einem der führenden Winzer Kroatiens. Noch der Vater verkaufte seine Trauben, wie auch seine Kollegen, an die staatliche Genossenschaft in Jesla. Mit dem Zusammenbruch des Sozialismus gab der Sohn Zlatan seinen Job als Bootsführer auf und konzentrierte sich auf seinen Wein. Er experimentierte früh mit dem Barrique-Fass, was nicht immer zu guten Ergebnissen führte. Aber nach, Ansicht der Presse, spätestens mit seinem 97er Jahrgang etablierte sich Plenkovic an der Spitze. Manche Weinkenner sind sogar der Meinung, dass der 99er Zlatan Plavac Barrique die Klasse eines Chateauneuf-du-Pape oder der eines grossen Zinfandel hätte. Aber ich sage einfach einmal Neeeeeeein. Trinkt einmal einen Wein der in der gleichen Preisklasse liegt, Zinfandel oder Chateauneuf-du-Pape. Euer Urteil würde mich interessieren. Übrigens der Preis für einen guten Zlatan Plavac Barrique liegt bei 14 Euro.
Als Weinanbaugebiete auf Hvar interessieren mich schon mehr die weißen. Überwiegende Sorten: u.a. Cetinka, Mekuja, Bogdanua, Maratina, die in anderen Gebieten selten vertreten sind. Der Wein der Sorte Bogdanua hat eine grünlichgelbe Farbe und leicht bitteren Geschmack. Maratina hat eine spezifische gelbe bis goldgelbe Farbe, ein feines Aroma und einen gehaltvollen, sehr harmonischen Geschmack. Im Bild seht ihr eine weiße Traube, Maratina, Ende Juni.
Noch einmal auf die Insel HVAR zu fahren und dieses Mal 3 Wochen, das war unser Ziel für 2005. Nachdem wir 2001 und 2004 unseren Urlaub auf der Insel HVAR verbracht haben, war es ganz klar das wir 2005 unseren Urlaub wieder auf HVAR verbringen wollten. Im Juli 2001 waren wir das erste mal auf HVAR, damals noch mit unserer Tochter Stefanie. Ulla und ich waren damals schon von HVAR begeistert. Uns war klar "do fahre me noch ens hen", für nicht Kölner, (da fahren wir noch einmal hin). Wein trinken, gut essen, alte Freunde und Bekannte wieder sehen, die Seele baumeln lassen, das war das, was wir auch 2005 wieder wollten. Und so, oder sogar noch besser kam es auch. Unsere Anreise nach HVAR mag etwas beschwerlich bzw. lange erscheinen, aber da habe ich mich von einem Freund eines Besseren belehren lassen. Man kann aus dieser Anreise auch einen Urlaub machen. Wir haben 20 Tage auf HVAR verbracht, für die Anreise zusätzlich 2 Tage und für die Rückreise ebenfalls 1 Tag ( Heimweh nach der Tochter ).
Diese beiden Herren bewachten einen Parkplatz an der Milna.
Gerhards Pinnwand