Achtes Kochen mit Matthias Tepner, Gerd Lindgens, Matthias Pietzsch, Edgar Knobloch und Stefan Richter am 12.03.2004 bei Matthias Pietzsch. Als Gastkoch begrüßten wir Wolfgang Michel.
Zur Einstimmung tranken wir einen Prosecco, ein Calvas währe sicher richtiger gewesen, aber ein Geschenk des Gastgebers sollte man nicht ablehnen.
Vorher wollten wir uns aber noch den typisch spanischen Tapas widmen. Diese Art sich auf das Essen »einzustimmen« gibt es nur in Spanien. Jeder, der schon einmal dort war, kennt die Bars, in denen man aufpassen muss, sich nicht schon an den appetitanregenden kleinen Häppchen, den Tapas, satt zu essen. Die vielen verschiedenen Häppchen ersetzen oft die Vorspeisen, Entreemeses. Immer öfter werden die Miniportionen, die eigentlich nur den Appetit anregen sollen, anstelle des Mittagessens oder der abendlichen Mahlzeit gegessen. Zum Dessert hatten wir uns eine Süßspeise, eine Mandeltorte (Torta de Almendras) ausgesucht. Gerade bei Süßspeisen ist das maurische Erbe noch sehr spürbar. Gebäck von Nüssen und Mandeln, wie die Torta de Almendras, die Mandeltorte, ist ein Beispiel dafür.
Dieses Mal sind die 4 Bräter bei ihrer kulinarischen Reise durch die Welt in SPANIEN gelandet. Spanien die Heimat des feurigen Flamencos und der ausgelassenen »Fiestas« ist für viele der Inbegriff von Temperament und Lebenslust. Die Kunst zu genießen und Feste zu feiern, wie sie fallen, beherrschen die Spanier meisterhaft. In einer Paella entdeckt man ein kulinarisches Geheimnis dieses schönen Landes, das so facettenreich ist, wie seine Landschaft und seine Sehenswürdigkeiten. Buenos días Matthias  wir sind wieder da. Ein Gastkoch war auch gleich zur Hand. Spanienreisender (arbeitsbedingt) und ein guter Hobbykoch. Da blieb nur einer übrig, Wolfgang Michel. Natürlich hatten wir auch schon ein typisch spanisches Hauptgericht im Auge: Paella. Stefan R. erzählte uns von seinen Erfolgen als Paellakoch und mit unserem Gastkoch Wolfgang im Rücken gingen wir dieses doch nicht so leichte Kochwerk an.
Als erstes, nur zur Einstimmung und um schon mal etwas im Bauch zu haben, röstete Wolfgang Weißbrot im Ofen, stellte frische geschälte Knoblauchzehen, eine aufgeschnittene Tomate und ein gutes Olivenöl auf den Tisch. Auf das geröstete Brot wird zuerst das Olivenöl geträufelt, dann reibt man die durchgeschnittenen Knoblauchzehe über das Brot, und anschließend reibt man die aufgeschnittene Tomate über das Brot. Nehmt aber bitte nur gutes Olivenöl ohne störende Geschmackskomponenten dazu.
An diesem Abend tranken wir Weißwein. Zuerst dachte ich an einen spanischen weißen Rioja, aber nach einem Probetrinken bei Jacques in Köln auf der Bonnerstrasse, bin ich dann auf einen Franzosen gekommen. Dieser Weißwein passt ausgezeichnet zu unserem gesamten Abendessen. Ein 2002er aus Vignoble de Gascogne in Saint-Mont. Ein Cuve'e aus Courbo, Arrufiac, Manseng. Ein gehaltvoller blumiger Wein. Dieser Wein passte ausgezeichnet zur Paella.
Jetzt wurde es aber Zeit für den ersten Höhepunkt des abends:
Champinones rellenos (Gefüllte Champignons)
Das ist das was wir haben wollten
Und so sieht das Rezept dazu aus. Zutaten für 4-6 Portionen: 16-20 möglichst große Champignons 1 kleine Zwiebel 2 EL Olivenöl 300 g Chorizos (rote Paprikawurst) 1 Knoblauchzehe Salz 1 Bund glatte Petersilie schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen 1 TL mildes Paprikapulver Zubereitungszeit: 55 Min.  1. Champignons putzen, kurz abwaschen oder trocken abreiben. Die Stiele der Pilze herausdrehen und fein hacken. 2. Zwiebel schälen und sehr fein hacken, l EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin andünsten, dann die gehackten Pilzstiele dazugeben und dünsten, bis fast alle Flüssigkeit verdampft ist. Den Backofen auf 220° (Gas Stufe 4) vorheizen. 3. Chorizos pellen oder aus der Haut direkt in die Pfanne drücken und zerkleinern. Knoblauch schälen und dazupressen. Alles zusammen etwa 8 Min. bei schwacher Hitze braten. 4. Inzwischen Petersilie waschen, Trockenschütteln, abzupfen und fein hacken. Die Wurstfüllung mit Salz, Pfeffer und Paprika würzen, etwas abkühlen lassen und die Petersilie untermischen. 5. Die Pilzköpfe mit der Masse füllen. Mit dem restlichen Olivenöl eine Auflaufform einölen und die gefüllten Pilzköpfe nebeneinander hineinsetzen. Auf der mittleren Schiene des Vorgeheizten Backofens 10-12 Min. garen. Tipp! Schmeckt mit Weißbrot, Tomatenachteln und anderen Tapas. Die Chorizos hat Wolfgang aus der Metro mitgebracht, die großen Champignons habe ich im REWE in Waldorf bekommen. Der Marktkauf in Wesseling hätte noch bessere gehabt. Der Marktkauf ist im Moment mit der Gemüse und Obsttheke neu sortiert.
Den Part der Vorspeise hatte Wolfgang und Matthias Tepner übernommen
Die Vorspeise war ein Leckerchen, insbesondere durch den Geschmack der "Wurst". Dazu passte ein leckeres Fladenbrot vom Türken in Wesseling Süd an der Gaststätte Adler. In der Zwischenzeit hat unser Bräter Stefan schon mal mit der Vorbereitung unseres Hauptgerichtes angefangen:
Hauptspeise PAELLA
Paella, das berühmteste Gericht Spaniens, kommt ursprünglich aus der Levante, insbesondere aus der Gegend um Valencia. Dort wächst auf riesigen, tiefgrünen Feldern der spezielle Rundkornreis, der, neben Olivenöl und Safran, eine der Grundzutaten dafür ist. Bei uns ist dieser Reis oft nur in spanischen Läden zu finden, er lässt sich aber durch italienischen Arborio ersetzen. Neben der Paella gibt es noch zahllose Reisgerichte, die je nach Region variieren: Mal mit Meeresfrüchten, Fleisch, Gemüse, Geflügel oder einer Mischung von allem, wie bei der Paella. Das Wesentliche bei der Paella ist die Reissorte. Der Reis muss ganz körnig sein. Darum lässt man ihn nur so kurz wie möglich mitgaren. Die Kunst des Paella-Kochens besteht also im exakten Zufügen der Zutaten zum richtigen Zeitpunkt, so dass sich die Aromen zwar gut vermischen, das Fleisch und der Fisch aber saftig bleiben, das Gemüse schön knackig und der Reis noch ganz körnig ist. Tipp! Wer keine Paellapfanne hat, kann auch eine große Reine verwenden. In Spanien bereitet man die Paella zu Festen auf offenem Feuer, weil die Flammen am Rand der Pfanne entlang züngeln und so den Inhalt ganz gleichmäßig erwärmen können. Deshalb bereitet zu Hause die Paella am besten in der Rundum-Wärme des Backofens, nicht direkt auf dem Herd.
Der Einkaufszettel. Zutaten für 6 Portionen: 2 rote Paprikaschoten (etwa 300 g) 600 g Fleischtomaten im Moment sehr gut im Marktkauf Wesseling 1 große Zwiebel 5 Knoblauchzehen 300 g frische oder aufgetaute Erbsen 10 Hähnchenschenkel, küchenfertig vorbereitet (etwa 1,2 kg) beim Türken in Wesseling Süd an der Gaststätte Adler in einer hervorragenden Qualität gekauft. 4,60 E !!!!!!! 250 g Schweinelende 400 g Venusmuscheln 12 große rohe Garnelen, ungeschält 8 EL Olivenöl Salz, schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen 1 Döschen Safran (0,2 g) gekauft über das Internet bei Tali 2 g kosten dort 3.95 E. Fragt Ulla die bestellt dort einiges. 1 TL mildes Paprikapulver 1 Lorbeerblatt l ¼' l Fleischbrühe 500 g spanischer Rundkornreis (ersatzweise italienischer Arborio oder Viailone) Den spanischen Rundkornreis bekommt man in Wesseling bei Kaisers. 1 Zitrone Zubereitungszeit: 45 Min. (+ 1½ Std. Garen) Und jetzt das Rezept : 1. Den Backofen auf 250° (Gas Stufe 3) vorheizen. Paprikaschoten etwa 20 Min. auf den Rost legen bis die Haut braun wird und Blasen wirft. Dann herausnehmen, häuten, vom Kernhaus befreien und in schmale Streifen schneiden. Den Backofen auf 180° ( Gas Stufe 2 ) zurückschalten.
2. Tomaten überbrühen, häuten, quer halbieren, entkernen, Stielansatz entfernen und grob hacken. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Frische Erbsen palen.
3. Schweinelende in Würfel schneiden. Muscheln gründlich unter fließendem Wasser abbürsten. Scampis abspülen.
4. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Hähnchenschenkel darin bei starker Hitze von allen Seiten anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen und herausnehmen. Danach mit den Fleischwürfeln ebenso verfahren. Fleisch und Geflügel warm stellen.
5. Im verbliebenen Bratfett Zwiebel und Knoblauch glasig dünsten. Tomaten und Erbsen dazugeben und etwa 5 Min. dünsten. Safran und Paprikapulver unterrühren, mit Salz und Pfeffer kräftig würzen, Lorbeerblatt dazugeben. Dann in einem Topf die Brühe aufkochen. 6. Reis zu den anderen Zutaten in die Pfanne geben, mit der kochenden Brühe aufgießen und etwa 25 Min. köcheln lassen, bis der Reis fast alle Flüssigkeit aufgesogen hat. Paprikastreifen untermischen, abschmecken und falls nötig nachwürzen.
7.     Hähnchenstücke,    Fleischwürfel,    Muscheln    und    Scampis    dekorativ    auf    dem    Reis    verteilen.    Die Paellapfanne   mit   Alufolie   abdecken   und   im   vorgeheizten   Backofen   (Mitte)   weitere   30   Min.   ziehen   lassen.   Geheimtipp:    Ich   habe   zu   diesem   Zeitpunkt   noch   einen   guten   Schluck   Weißwein   dazugegeben.   Der   hat vom Geschmack her noch einiges gebracht. (Steht übrigens in keinem Rezept)
So sieht eine Paella aus wenn die Nachbarin begeistert sein soll, einfach ein Augenschmaus.
Die Paella sah nicht nur gut aus, sondern schmeckte auch noch hervorragend. Das war mit Sicherheit einer der Glanzleistungen der 5 Bräter. Jetzt fehlt uns nur noch der Nachtisch :
Torta de almendras (Mandeltorte)
Torta de almendras (Mandeltorte)
Mandeln waren ursprünglich in Asien beheimatet. Sie sind die Samen der pfirsichartigen Früchte des Mandelbaumes. Nach Spanien wurden sie von den Mauren gebracht und sind seither aus der spanischen Küche nicht mehr wegzudenken. Für zahlreiche süße wie salzige Gerichte sind sie eine unverzichtbare Zutat. Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Mandeln, die süßen Mandeln und die Bittermandeln. Süße werden ungeschält, geschält, gestiftelt, gemahlen sowie gekackt und gehobelt verkauft. Saucen bekommen beispiels- weise ein unverwechselbares Aroma und gelingen besonders gut, wenn man sie mit feingemahlenen Mandeln bindet. Es ist aber empfehlenswert, ungeschälte Mandeln zu kaufen. Sie sind durch ihre dünne braune Haut geschützt und haben so Frische und Aroma besser gehalten als die aus der Tüte. Bittermandeln werden nur in ganz kleinen Dosen als Geschmackszutat verwendet. Zutaten für 8-12 Stücke, für 1 Springform von 26 cm Durchmesser: Für den Teig: 200 g Mehl 50 g Zucker 100 g Butter 1 Ei 1 EL Milch Für die Füllung: 150 g gemahlene Mandeln 4 Eier 50 g Zucker 4 EL Cream Sherry Die abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Zitrone 1 Prise Salz Zubereitungszeit: 25 Min. + 30 Min. Ruhen + 30 Min. Backen) Und so wird sie gemacht:
1. Aus Mehl, Zucker, Butter, Ei und Milch einen Mürbeteig kneten. Den Teig zur Kugel formen und etwa 30 Min. im Kühlschrank ruhen lassen. 2. Eier trennen. Eigelb und Zucker schaumig schlagen. Gemahlene Mandeln, Cream Sherry und abgeriebene Zitronenschale untermischen.
Gerhards Pinnwand
Kleine Auswahl: Männerkochen 12.03.2004  zum vergrößern anklicken