Zwölftes Kochen mit Matthias Pietzsch, Matthias Tepner, Gerd Lindgens und Stefan
Richter am 01.04.2005 bei Matthias Tepner. Als Gastköche begrüßten wir Hans
Jürgen und Joachim.
Man konnte es kaum glauben; die 4 Bräter waren komplett. Klappt
doch.
Zusätzliche Verstärkung bekamen wir von zwei Arbeitskollegen von
Matthias Tepner, ganz liebe Leute, mit denen wir sicherlich noch
einmal zusammen etwas kochen werden. (Vielleicht könnte man
zwischendurch mal einen Termin machen, ich würde mich freuen.)
Unsere neue Terminabsprache (Im Management ist das so) hat
schon etwas gebracht, auch das nächste Kochen bei Edgar steht
schon fest. Man faselt von allem was fliegen kann. (Hmmmm lecker.)
Dieses mal hat es auch mit den Bildern geklappt, der irgendeiner ist
nicht an den Fotoapparat gekommen und schon klappte es.
Unser Thema des Kochabends auf besonderen Wunsch des
Gastgebers: "Die lockere leichte Küche". Haben wir lange nicht mehr
gehabt, aber immer wieder vom feinsten. Es passt einfach zu uns.
Matthias und ich haben die Vorspeisen zusammen ausgesucht, und die Hauptspeise hat Matthias aus seinem neuen Kochbuch
herausgesucht.
Besonders interessant war sicherlich der Vorschlag, einer unserer Gastköche könnte sich ja mal um den Nachtisch kümmern
(immer wieder ein schwieriger Teil des Abends). Diese Aufgabe hatte für den Abend unser Gastkoch Joachim übernommen.
Und dann ging es los. Ab 18 Uhr 30 war, Gott sei Dank wir Kochen mal wieder, Männerkochen angesagt und das trotz des 1 Aprils.
In lockerer Runde, man(n) schnupperte sich noch ein bisschen an, wurde man(n) sich bei
der Vorvorspeise (Matthias hatte nach altbewährter Manier Schafskäse, Oliven und noch
einige andere Leckereien besorgt) schnell einig. Es war klar, die 2 passten. Bei ein, zwei
Gläschen Freixenet erzählte man schon mal über das, was da noch kommen wird.
Die Schnupperrunde ging 2 : 0 an unsere Gastköche, und wir machten, bereits gut gelaunt,
die erste Flasche Wein auf.
Dieses Mal tranken wir einen 2003er trockenen Riesling aus Leiwen an der Mosel. Carl Loewen
gehört mit zu den besten Winzern an der Mosel. Dieser Wein passt durch sein feines Säurespiel
durchaus zu den Muscheln und den anderen Speisen.
Hier die Speisefolge dieses Abends:
1 Vorspeise : Gedünstete grüne Muscheln mit selbst gemachter
Knoblauchbutter
2 Vorspeise : Auberginentaler
Hauptspeise : Involtini vom Kalb und als Beilage SALADE NICOISE
Nachspeise : Süßer Himbeer-Mandelauflauf
1 Vorspeise gedünstete grüne Muscheln mit selbst
gemachter Knoblauchbutter
Das Rezept für die grünen Muscheln haben Matthias T. und ich beim Paella Essen bei Tepners mit
Ulla und Birgit am 21.03.2005 kreiert. Wir hatten einfach zu viele grüne Muscheln, und somit
kam uns die Idee den Rest der Muscheln in einer Pfanne mit etwas Öl und selbst gemachter
Knoblauchbutter zu dünsten.
Wir und unsere Frauen waren hin und weg, und somit ist dieses Rezept in unser Repertoire
eingegangen.
Hier das Rezept für 6 Personen:
1 Beutel grüne Muscheln (gekauft im Marktkauf in Wesseling). In
Zukunft gibt es sie auch bei Fischers Fritze in Wesseling am Spinatbunker
3 Knoblauchzehen, oder mehr
1 Messerspitze Salz
1 Bund Petersilie, (man glaubt es nicht, äußerst lecker)
175 g weiche Butter
1 Messerspitze frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer
½ Teelöffel Zitronensaft
1. Die Hälfte der aufgetauten Muscheln aus der Schale nehmen.
2. Die Knoblauchzehen schälen, grob hacken und mit dem Salz bestreut zerdrücken. Die Petersilie waschen, trockentupfen und
feinhacken. 1 Esslöffel Petersilie bei Seite stellen.
3. Die Butter mit dem Knoblauch, der gehackten Petersilie, dem Pfeffer und dem Zitronensaft mischen.
4. Die Hälfte der Buttermischung in eine Pfanne mit 4 Tl Olivenöl geben. Anschließend die Muscheln, eine Hälfte mit, und eine
Hälfte ohne Schalen dazugeben. Nach 4 min. den Rest der Kräutermischung auf die Muschelschalen verteilen. Den Rest der
Petersilie in die Pfanne geben. Das ganze dünsten, nicht braten.
Zum Ganzen ein Weißbrot, um die Sauce aufzunehmen.
Zubereitungszeit: 15 Min.
Im Marlborough-Sund züchten findige Fischer eine neue Ikone der Neuseeländischen Küche: grüne
Muscheln. Von dort führt ein Schienenstrang durch schier endlose Weinberge. Neuseelands
Weinindustrie verbucht von Jahr zu Jahr größere internationale Erfolge.
Ich kann euch sagen, nach diesen Muscheln geht im Mund die Post ab. Dazu noch ein trockener
Riesling aus Leiwen oder ein feiner Weißburgunder, was will die Welt noch mehr. Mathias T. und
unser Gastkoch Joachim haben sich bei der Zubereitung der grünen Muscheln wirklich ins Zeug
gelegt. Umwerfend gut muss man da sagen.
Derweil wurde unsere Runde gestärkt durch den guten Wein, selbst Nicht- Weintrinkern hat dieser Riesling
vorzüglich geschmeckt, noch etwas lockerer, und es ging an die Zubereitung der zweiten Vorspeise:
2 Vorspeise Auberginentaler
"Auberginentaler" das hört sich so einfach an, aber das war schon fast eine Hauptspeise. Hier glänzten dann Stefan R.
und Matthias P. mit ihren Kochkünsten.
Das Gemüse habe ich zum Teil in der Obstgarage in Sechtem und zum anderen Teil in Merten beim Schmitz Hübsch
gekauft. Gute Qualität zu annehmbaren Preisen.
Ich kann auch hier nur immer wieder empfehlen, frische und qualitativ hohe Wahre zu kaufen. Der Geschmack dankt es.
Hier das Rezept der Auberginentaler für 6 Personen:
3 dicke Auberginen (ca. 900 g)
1 Bund frischer Thymian
3 Knoblauchzehen
1 Bund Frühlingszwiebeln
600 g Hackfleisch (Zur Zeit beim Kaufen und Zubereiten aufpassen)
Salz, Pfeffer
350 g Champignons
1 Dose geschälte Tomaten (600 g)
Mehl zum Wenden
10 EL Olivenöl
1/8 l trockener Rotwein (ersatzweise Fleischbrühe). Wir haben natürlich
trockenen Rotwein genommen, schmeckt besser.
1. Die Auberginen waschen, putzen, die schmalen Enden abschneiden und würfeln. Dicke Teile in
knapp 1 cm dicke Scheiben schneiden.
2. Den Thymian waschen, abstreifen. Knoblauch schälen und feinhacken, Frühlingszwiebeln
waschen, putzen und in Röllchen schneiden. Hackfleisch mit Thymian, Knoblauch und Zwiebeln
verkneten, salzen und pfeffern. Pilze putzen und in Scheiben schneiden. Tomaten kleiner
schneiden.
3. Je 12 Auberginenscheiben mit Hackmasse belegen, mit den übrigen Auberginen bedecken.
Scheiben salzen, pfeffern, im Mehl wenden.
4. Auberginentaler im Öl bei mittlerer Hitze pro Seite 5 Min. braten. Herausnehmen. Die Pilze im
Bratfett anbraten. Tomaten, Auberginenwürfel und Wein dazugeben, salzen, pfeffern und offen
10 Min. einköcheln lassen. Auberginentaler einlegen, heiß werden lassen.
Zubereitung: 50 Min.
Nachdem es im Moment mit Gehacktem einige Probleme gibt, hat sich Stefan entschlossen, die Portionen für die Hackmasse
vorher etwas stärker anzubraten.
Es ging schon das Gerücht um, wir würden Frikadellen braten. Aber hier zeigte sich die Klasse eines unserer Köche, von wegen
Frikadellen!!!
Der Duft von Thymian, Knoblauch und Zwiebeln schwebte durch das Wohnzimmer von Tepners und kitzelte uns allen an der Nase.
Stefan hat das Ganze dann 15 min bei 200 °C in den Backofen gesteckt. Nachdem das Essen auf dem Tisch stand und probiert war,
gab es dann nur noch Erstaunen. Dazu gab es Fladenbrot. Leeeeeeeeeeeeecker. Dieses Rezept habe ich eine Woche später als
Hauptspeise bei uns zu Hause gemacht.
Donoch wohr alles mööd, drüsch un satt, schaut mal auf die Uhr!!
Aber es nutzte nichts. Es lagen noch 1 1/2 kg Kalbfleisch im Kühlschrank, und die wollten angerichtet und gegessen werden. Also
schritten die Köche (Hans Jürgen und ich, "danke Hans Jürgen") die noch laufen konnten, nach einem leckeren Schlückchen des
guten Weines, zum Anrichten der Hauptspeise in die Küche.
INVOLTINI VOM KALB
und als Beilage SALADE NICOISE
Zutaten Involtini für 6 Personen
12 dünne Kalbsschnitzel (a 120 g) gekauft, gut und Preiswert im Marktkauf
in Wesseling
12 Scheiben gekochten Schinken (sollte schon etwas Eigengeschmack mit-
bringen, auch die im Marktkauf in Wesseling)
3 Knoblauchzehen
1 1/2 Bund glatte Petersilie
7 Esslöffel Pinienkerne
200 gr. Fontina oder Bergkäse den im REWE in Waldorf (sehr gute Käsetheke)
Holzspießchen
2 Zwiebel
3 EL Öl und 2 EL Butter
1 große Dose geschälte Tomaten (600 g Abtropfgewicht)
Salz und Pfeffer
1. Die Kalbsschnitzel waschen und trockentupfen. Zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie vorsichtig flach klopfen, mit Salz und
Pfeffer würzen. Wenn man sehr freundlich ist, bekommt man die Kalbsschnitzel vom Metzger schon so dünn geschnitten. Ich bin
sehr freundlich.
2. Knoblauchzehen
schälen und in feine Würfel schneiden.
3. 1 1/2 Bund Petersilie waschen und trockenschütteln, die Blätter von den Stielen zupfen und
ebenso wie 7 EL Pinienkerne feinhacken. Den Knoblauch untermischen und die Paste auf den
Schnitzeln verstreichen.
5. 3 EL Öl und 2 EL Butter in einer Pfanne erhitzen, die Kalbsröllchen dann rundum anbraten und aus der Pfanne nehmen. Die
Zwiebeln im Bratfett andünsten.
6. 1 große Dose geschälte Tomaten (600 g Abtropfgewicht) dazugeben, mit einer Gabel etwas
zerdrücken. Die Kalbsröllchen wieder in die Sauce geben und zugedeckt 10 Minuten köcheln lassen,
dabei einmal wenden. Die Sauce mit Salz und Pfeffer würzen. Die Kalbsröllchen mit der Sauce
anrichten, nach Belieben mit Petersilie garnieren und mit Weißbrot servieren
"Warum nicht Involtini?" , habe ich mir nach der Auswahl der Hauptspeise von Mathias Tepner gedacht. Übersetzt heißt das nichts
anderes als eingewickelt, und im Einwickeln da sind wir Männer schon immer gut gewesen. Bei uns im Rheinland würde man
Roulade dazu sagen. Nur unser Involtini ist weitaus besser gelungen als irgendeine Roulade. Zarter, schmackhafter, einfach
verteufelt gut und Italieeeeenisch.
Um den Salat hat sich Mathias Tepner und Matthias Pietzsch gekümmert, obwohl er als Gastgeber einiges zu tun hatte. Abspülen,
Teller und Besteck auftragen, Wein trinken, Zigaretten rauchen, die Gäste unterhalten u.v.a.m.
Als Beilage Salade Nicoise
Der Einkaufszettel für 6 Personen
500 g Prinzessbohnen
6 Eier
1 Dose guten Thunfisch in Öl
10 Tomaten
2 Salatgurken
3 rote Paprikaschoten
4 Frühlingszwiebeln
12 eingelegte Sardellenfilets
3 Knoblauchzehen
100 g schwarze Oliven
3 EL Weißweinessig
Salz und Pfeffer
6 EL Olivenöl
Die Prinzessbohnen putzen, waschen und in kochendem Salzwasser 2 Minuten blanchieren, abgießen und kalt abschrecken. Die
Eier in kochendem Wasser etwa 8 Minuten hart kochen. Die Eier abgießen, kalt abschrecken, pellen und vierteln.
Tomaten waschen und achteln, dabei die Stielansätze entfernen. Salatgurken schälen, längs halbieren, entkernen und in Scheiben
schneiden.
Die rote Paprikaschote putzen, längs halbieren, entkernen, waschen und in Streifen schneiden. Frühlingszwiebeln putzen,
waschen und in Stücke schneiden.
Die eingelegten Sardellenfilets kalt abbrausen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Die Knoblauchzehen schälen, halbieren und eine große Schüssel damit ausreiben. Die vorbereiteten Zutaten und die schwarzen
Oliven in die Schüssel geben. Darüber den Thunfisch geben.
Den Weißweinessig, Salz und Pfeffer für die Vinaigrette verrühren und die 6 EL Olivenöl unterschlagen. Die Vinaigrette über den
Salat gießen, alles gut vermischen.
Süßer Himbeer - Mandelauflauf
An sich könnte man mit dem Essen jetzt aufhören. Wir waren alle mehr tot als lebendig. Aber dennoch, es gab noch etwas:
Die Nachspeise.
Joachim hatte, trotz der Hektik des Hauptgangs, die Nachspeise gemacht. Hier das Rezept aus eigenem Haus:
Süßer Himbeer- Mandelauflauf (6-8 Personen)
600gr. Himbeeren
2 Eier
4 Eigelb
250 –300 gr. Puderzucker
2 Esslöffel Mehl
500gr Creme double
60-80gr (je nach Geschmack) gehobelte Mandeln
4 Esslöffel Himbeergeist
Creme
Ei mit Eigelb und ca. 200g Puderzucker verrühren. Mehl und Creme Double zugeben und verrühren. Abschmecken, vorsichtig
weiteren Puderzucker hineingeben bis die gewünschte Süße erreicht ist
Mandeln
In der Pfanne ohne Fett rösten, bis sie leicht braun sind.
Auflauf
Himbeeren in die Auflaufform geben. Geröstete Mandeln darüber verteilen. Creme darüber geben
Ab in den Backofen bei vorgeheizten 180 Grad Umluft, ca. 20-30 Minuten.
Immer wieder kontrollieren, sobald die Oberfläche goldbraun ist, herausnehmen und heiß servieren.
Mein lieber Koch, nachdem wir das alles gegessen und getrunken haben, war aber dann wirklich Feierabend. Da passte nichts
mehr rein.
Es war ein gelungener Abend. Schon wieder ohne Absturz und mit netten Leuten, die mir gut gefallen haben. Ich hoffe, dass es
auch unseren Gästen gut gefallen hat. Und glaubt mir, Männerkochen macht einfach Laune. (Auch, oder gerade deswegen, ohne
Frauen). Unser Motto: Die besseren Köche sind wir.
Jetzt folgen noch ein paar schöne Eindrücke des Kochabends:
Gerhards Pinnwand